6 Gründe, warum Malaysia Ihr nächstes Nearshoring-Ziel für die Fertigung sein sollte

Die globale Fertigungslandschaft befindet sich im Wandel, da Unternehmen nach effizienteren und widerstandsfähigeren Lieferketten suchen. Nearshoring (die Verlagerung der Produktion näher an die Heimatmärkte) gewinnt an Bedeutung – bedingt durch steigende Kosten, Unterbrechungen in den Lieferketten und veränderte geopolitische Rahmenbedingungen.
Was ist also Nearshoring – und wie überwindet es im postpandemischen Zeitalter die Nachteile des Offshorings?

Bevor Sie Ihre Nearshoring-Standorte festlegen, sollten Sie einige entscheidende Fragen beantworten:

• Welche Produkte stellen Sie her?
• Welche spezifischen Fähigkeiten und welches Fachwissen sind für Ihre Produktion unerlässlich?
• Ist die Nachhaltigkeit Ihrer Lieferkette einer der Beweggründe für Ihre Entscheidung? Welche Ziele verfolgen Sie konkret?
• Wie entscheidend sind Freihandelsabkommen für Ihre Geschäftstätigkeit?
• Ist Ihr Produkt preissensitiv? In welchem Umfang können Sie eine Erhöhung Ihrer Produktionskosten verkraften?
• Planen Sie, die gesamte Produktion zu nearshoren oder lediglich die Endmontage?
• Wie hoch ist Ihr Budget für Arbeitskosten?

Strategische Vorteile des Nearshorings

• Nähe zu Schlüsselmärkten: Nearshoring verringert die physische Distanz zwischen Produktionsstandorten und dem Heimatmarkt, was zu kürzeren Transportzeiten und geringeren Versandkosten führt. Diese Nähe ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Marktnachfragen zu reagieren, die Vorlaufzeiten zu verkürzen und Produkte zügiger auszuliefern.
• Kulturelle und zeitzonenbedingte Übereinstimmung: Einer der größten Herausforderungen beim Offshoring sind kulturelle Unterschiede und abweichende Zeitzonen, die Kommunikation und Zusammenarbeit in der globalen Lieferkette erschweren können. Nearshoring verbessert die Echtzeitkommunikation und verringert das Risiko von Missverständnissen. Diese Übereinstimmung fördert stärkere Arbeitsbeziehungen und reibungslosere Abläufe – insbesondere in Branchen, in denen eine enge Abstimmung mit der Lieferkette entscheidend ist.
• Nachhaltigkeitsvorteile: Durch die Verlagerung der Produktion näher an den Zielmarkt können Unternehmen die Umweltbelastung ihrer Lieferketten minimieren. Kürzere Transportwege bedeuten geringere Emissionen, was zur Erreichung unternehmerischer Nachhaltigkeitsziele beiträgt und dem wachsenden Verbraucherinteresse an umweltbewusstem Handeln entspricht.
• Vorteilhafte Handelsgesetze und -vorschriften: Nearshoring umfasst häufig Länder mit besser abgestimmten Handelsgesetzen und regulatorischen Rahmenbedingungen, was die Einhaltung von Vorschriften vereinfacht und rechtliche Komplexität reduziert. Dies kann zu geringeren Zöllen, einfacheren Zollverfahren und einem besseren Schutz geistigen Eigentums führen. Länder innerhalb desselben Handelsblocks oder Wirtschaftsraums profitieren oft von vorteilhaften Handelsabkommen, wodurch grenzüberschreitende Geschäftsprozesse reibungsloser und kosteneffizienter ablaufen.

Diese strategischen Vorteile machen Nearshoring zu einer überzeugenden Option für Unternehmen, die ihre operative Effizienz steigern, Kosten senken und Nachhaltigkeitsziele erreichen möchten – und dabei gleichzeitig starke, partnerschaftliche Beziehungen zu ihren Lieferanten aufrechterhalten.

Aufstieg Malaysias zum Fertigungszentrum des Ostens

Da Unternehmen neue Standorte für ihre Produktionsbasis prüfen, entwickelt sich Malaysia zu einer bevorzugten Wahl – dank einer optimalen Kombination aus Kosteneffizienz, qualifizierten Fachkräften und erstklassiger Infrastruktur.

Geografischer Standort

Die strategische Lage Malaysias im Herzen Südostasiens macht das Land zu einem idealen Knotenpunkt mit direktem Zugang zu den größten Märkten der Welt – darunter China, Indien und die ASEAN-Region. Laut McKinsey können Unternehmen wie unseres, die den Asien-Pazifik-Raum adressieren, durch eine Verlagerung nach Malaysia die Versandzeiten im Vergleich zu traditionellen Offshore-Standorten um bis zu 50 % reduzieren. Dies ermöglicht schnellere Reaktionszeiten und eine verbesserte Kundenzufriedenheit.

Robuste Infrastruktur

Malaysia verfügt über eine robuste Infrastruktur, die das Land als erstklassigen Fertigungsstandort positioniert. Es beherbergt hochentwickelte technologische Einrichtungen, darunter Präzisionsfertigung, Hightech-Automatisierung und Reinräume. Darüber hinaus sorgt Malaysias weitreichendes Netzwerk aus Häfen, Autobahnen und Eisenbahnsystemen für eine effiziente Logistik und Distribution, was reibungslose Abläufe in der Lieferkette ermöglicht. Die Präsenz von Industrieparks und Freihandelszonen steigert die Attraktivität zusätzlich, da sie bezugsfertige Flächen mit essenziellen Versorgungsleistungen und vereinfachten regulatorischen Prozessen bieten.

Qualifizierte Arbeitskräfte

Malaysia verfügt über eine hochqualifizierte Arbeitskräftebasis, insbesondere in Branchen wie Elektronik, Automobilindustrie und Konsumgüter. Der starke Fokus des Landes auf technische Ausbildung gewährleistet einen kontinuierlichen Zustrom an Ingenieuren und Technikern, die komplexe Fertigungsprozesse unterstützen können. Dieses Talentangebot ist ein wesentlicher Anziehungspunkt für Unternehmen, die Nearshoring in Betracht ziehen, da es den Zugang zu dem Fachwissen bietet, das erforderlich ist, um hohe Produktionsstandards aufrechtzuerhalten.

Unterstützung der Regierung

Die malaysische Regierung hat das Wachstum des Fertigungssektors aktiv durch verschiedene wirtschaftliche Initiativen gefördert. Ein zentrales Beispiel ist die im Jahr 2018 gestartete Initiative Industry4WRD, die Malaysia als strategischen Partner für intelligente Fertigung und als Zentrum für Hightech-Industrien in der Region positioniert.

Darüber hinaus spielen Malaysias Freihandelszonen eine zentrale Rolle bei der Ansiedlung von Fertigungsunternehmen. Das Land hat neun Sonderwirtschaftszonen eingerichtet, von denen viele als Freihandelszonen ausgewiesen sind. Diese Gebiete bieten erhebliche wirtschaftliche Anreize, wie etwa Zollbefreiungen und vereinfachte regulatorische Verfahren. Durch die Geschäftstätigkeit in diesen Zonen können Unternehmen Kosten im Zusammenhang mit Steuern und Zollvorschriften senken – was Malaysia zu einem attraktiven Standort für Fertigungsbetriebe macht.

Industrieller Wandel in Richtung Malaysia

Während Malaysia sich in allen relevanten Aspekten als strategisch vorteilhafte Option für die Fertigung positioniert, haben einige Branchenführer bereits mit der Verlagerung begonnen.

Malaysia entwickelt sich rasch zu einem bevorzugten Ziel für globale Hersteller, die ihre Betriebsabläufe in einer sich schnell verändernden Welt optimieren möchten. Die Halbleiterindustrie nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein – Malaysia zählt inzwischen zu den weltweit führenden Exporteuren von Halbleitern. Unternehmen strömen ins Land, um von dem gut etablierten industriellen Ökosystem zu profitieren, insbesondere in Penang – einem Technologiezentrum mit jahrzehntelanger Erfahrung. Dieser Zustrom wird durch die Notwendigkeit angetrieben, Lieferketten angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen zu diversifizieren.

Aber das beschränkt sich nicht nur auf die Elektronikbranche. Auch der Sektor für Elektrofahrzeuge (EV) sorgt in Malaysia für Aufsehen. Unternehmen siedeln sich dort an, um Handelsbeschränkungen zwischen den USA und China zu umgehen – angezogen von Malaysias strategischer Lage und hochmodernen Fertigungskapazitäten. Diese Dynamik wird zusätzlich durch das Engagement des Landes im Bereich erneuerbare Energien und KI-gestützte Logistik gestärkt – dort, wo Innovation auf Nachhaltigkeit trifft und Unternehmen ein zukunftsorientiertes, umweltfreundliches Produktionsumfeld geboten wird.

Kurz gesagt: Malaysia ist nicht nur ein Fertigungsstandort – es ist ein dynamisches, zukunftsorientiertes Zentrum, das ideal positioniert ist, um den Anforderungen einer technologiegetriebenen Zukunft gerecht zu werden.

Quelle: (New Straits Times) (MIDA) (CNA) (The Star) (Malaysia China Insight)

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